01 Oktober 2015

[Gemeinsam durch meine Schwangerschaft]

Schon als Dion letztes Jahr bei uns eingezogen ist, war für meinen Mann und mich klar, dass wir in der nächsten Zeit auch menschlichen Nachwuchs haben wollen. Das war mit einer der Gründe warum wir uns für eine Deutsche Dogge entschieden haben, denn die sind zwar riesig, aber mit der richtigen Aufzucht auch sehr kinderlieb. Jetzt bin ich mittlerweile im achten Monat schwanger und die Kombination großer Hund und meine Schwangerschaft stellt mich bzw. uns doch jetzt schon manchmal vor so einige Herausforderungen und das bevor das Kind überhaupt noch auf der Welt ist.





Ich rieche anders, verhalte mich nicht mehr so wie gewohnt, kaufe komische Dinge. Wie soll ein Hund das verstehen?



Die körperlichen Einschränkungen, die meine Schwangerschaft mit sich bringen, werden immer deutlicher. Ich werde allgemein einfach unbeweglicher, kann nicht mehr so lange laufen, manchmal wird alleine das Aufstehen von der Couch oder dem Bett schon zur Herausforderung für mich. Dies alles zeigt sich im Umgang mit Hund natürlich nochmal besonders eklatant. Toben, Spielen mit Dion kann ich nicht mehr wirklich und das wo es eigentlich einer meiner und auch seiner Lieblingsbeschäftigungen ist. Manchmal kann ich nach gefühlten fünf Minuten Spaziergang schon nicht mehr und an anderen Tagen da sind auch zwei Stunden kein Problem. Kurz gesagt befinde mich nun einfach oft nur noch in der Zuschauerposition. Manchmal überkommt es mich doch und ich renne ein Stück mit Dion und ziehe mit ihm an seinen heißgeliebten Seilen. Die Quittung dafür lässt leider nie lange auf sich warten - Ziehen und manchmal sogar Krämpfe im Bauch. Ich muss gewissermaßen jeden Tag neu auf mein Bauchgefühl hören.

7. Schwangerschaftsmonat


Dion ist glücklicherweise sehr geduldig mit mir und hat sich den anderen Umständen schnell angepasst. Er wartet auf unseren Spaziergängen immer auf mich und schnuppert an einigen Stellen dann halt etwas länger als sonst. Ich weiß nicht, ob das blöd klingt, aber ich habe das Gefühl, dass er genau weiß was zur Zeit los ist und dass ich einfach nicht so kann wie ich gerne will. Er ist im Umgang mit mir wirklich sehr vorsichtig. Wenn mir unterwegs mal wieder etwas weh tut oder ich eine Pause brauche, dann dauert es nicht lange und er steht neben mir und knutscht mich ab ... das ist wirklich zu süß. Auch mein Mann unterstützt mich in meiner Schwangerschaft sehr und übernimmt mehr Aufgaben im Bezug auf Dion. Zusammen fahren die beiden jetzt wieder mit riesiger Freude regelmäßig zusammen Fahrrad, damit Dion und natürlich auch mein Mann genug Bewegung bekommen, denn auch oder sogar insbesondere Männer nehmen während so einer Schwangerschaft einiges zu. Dion liebt das Fahrradfahren und kann dabei endlich mal wieder schneller unterwegs sein und muss nicht nur wie mit mir quasi vorwärts schleichen.


"Fachleute glauben, dass es die veränderte hormonelle Lage ist, die von den feinen Hundenasen gewittert wird."


5. Schwangerschaftsmonat
 

Wir versuchen Dion und uns schon jetzt so gut wie möglich an die bald neue Situation mit Baby zu gewöhnen. Dank seiner tollen Züchterin Christina war er glücklicherweise von klein an super mit Kindern sozialisiert. Er liebt Kinder, freut sich sehr von ihnen gestreichelt zu werden und ist im Umgang mit ihnen sehr vorsichtig. Trotzdem bin ich mir natürlich im Klaren darüber, dass er 75 kg wiegt und einem Baby/Kind auch unabsichtlich alleine aufgrund seiner Größe und seinem Gewicht weh tun kann, wenn er es bspw. unabsichtlich umstoßt. In Büchern sowie im Internet kann man ja allerhand über das Zusammenleben von Hund und Kind lesen. Es gibt tausend Tipps, tausend verschiedene Ansichten und jeder weiß es am besten. 


Wir wollen unbedingt vermeiden, dass Dion das Gefühl bekommt abgeschoben zu werden und er eifersüchtig werden könnte. Oft liest man davon, dass die Hunde nicht ins Kinderzimmer und teilweise auch nicht mehr ins Schlafzimmer gelassen werden sollen und von allem abgeschirmt werden. Davon halte ich nicht viel. Klar gibt es bei uns auch Regeln und auch Tabuzonen, bespw. unser Bett, die Küche oder dass er mit auf die Couch darf, aber nicht über uns rüberklettern darf. Er soll aber aktiv mit an unserem Leben teilhaben und demnach gehört es für mich auch dazu, dass er unser Kind besschnuppern darf und beim Wickeln, Baden oder Füttern mit im Raum sein darf. Auch die ganzen neuen Babysachen enthalten wir ihm nicht vor. Stattdessen haben wir uns dafür entschieden ihm alles zu zeigen und ihn daran teilhaben zu lassen. 
 
Die ganzen Babysachen, wie Wiege, Kinderwagen oder Babyschale, stehen daher absichtlich schon seit längerer Zeit in unserer Wohnung, sodass er sich schon einmal an diese Stücke gewöhnen kann und es nichts Besonderes mehr für ihn ist. Damit spielen, es anknabbern, es ablecken oder so darf er natürlich nicht. Das hat er glücklicherweise aber auch gar nicht versucht. Nach dieser [ich nenne es mal] "Methode" haben wir Dion auch ans Inliner- und Fahrradfahren gewöhnt. Erst steht das "Stück" einfach bei uns rum und er darf es sich anschauen und mal dran schnuppern. Damit spielen, dran rumknabbern, etc. steht aber wie schon gesagt unter Höchststrafe. Er kapiert immer schnell, dass das unsres und nicht sein Spielzeug ist. Dann nach einer gewissen Zeit haben wir damit angefangen den Kinderwagen in der Wohnung und im Garten hin und her zu schieben. Das brachte gleich etwas Leben in die Bude und der Kinderwagen, der ihm vorher noch gleichgültig war, war nun wieder hochspannend und musste doch wieder inspiziert werden. Nach und nach war aber  auch das völlig normal für ihn und er musste nicht mehr ständig hinterherrennen oder versuchte den Kinderwagen in der Bewegung zu stoppen um reingucken zu können. Das ist dann der Zeitpunkt, wenn wir es auch außerhalb unseres Territoriums weiter üben.

Fleißig trainieren wir nun also schon das Spazierengehen mit Kinderwagen, wobei das wirklich komisch ist einen leeren Kinderwagen rumzuschieben. Ich hoffe ja immer, dass niemand reingucken will. Das Gute ist, dass der Kinderwagen Dion auch unterwegs nicht wirklich interessiert. Er wird dadurch nicht verunsichert und läuft normal an der kurzen Leine und auch frei. Nur Hund plus Schleppleine oder Flexileine und nur ein Mensch passt meiner Erfahrung nach nicht wirklich zusammen.




Trotzdem aller Hilfe von außen und dem Verständnis, das sogar Dion scheinbar für mich aufbringt, ist es ziemlich unbefriedigend nicht wirklich was selbst mit dem eigenen Hund unternehmen zu können. Ich wollte nicht nur auf die Hilfe von anderen angewiesen sein, um meinem Hund einen Ausgleich zu bieten.
Es musste also irgendwas Neues, Anderes her, dass er und ich zusammen machen können außer kuscheln. Wir haben glücklicherweise schnell was gefunden, das uns beiden ziemlich viel Freude bereitet und ihn kognitiv ziemlich auslastet. Dion ist voll motiviert und lernt extrem schnell. Ich bin total stolz auf ihn und habe ehrlicherweise nicht gedacht, dass er so schnell kapiert, was ich da von ihm will. Wir clickern jetzt mit absoluter Begeisterung und lernen dadurch viele neue Dinge. In den nächsten Posts werde ich da noch viel genauer drauf eingehen...ich dachte vorher nämlich immer, dass Clickern mal so gar nichts für mich ist.






Anekdote:
Auch mein Mann war der Meinung, dass es doch ziemlich komisch ist einen leeren Kinderwagen durch die Gegend zu schieben. Normale Menschen würden wahrscheinlich einfach ein Kuscheltier nehmen, nichts reinpacken oder erst gar nicht einen leeren Kinderwagen durch die Gegend schieben. Aber was tut man nicht alles für seinen Hund ...
Für meinen Mann war ziemlich schnell klar, was wir in den Kinderwagen tun, wenn wir das Schieben mit Hund üben. Mir war das ja ein bisschen peinlich, aber er war durch nichts von seinem Plan abzubringen. Hier ein paar Bilder von unserem Begleiter ...



Dion muss erstmal genau nachgucken, was da im Kinderwagen liegt

Dion fragt sich, ob das wirklich Herrchens Ernst ist ;-)